SPD 60 plus

Baden-Württemberg

60 plus Heilbronn auf Erlebnistour rund um das Tal des Köpferbaches

Das Naturschutzgebiet Köpfertal im Osten der Stadt Heilbronn ist in und um Heilbronn ein Begriff für Naturerlebnis. Und so folgten der Einladung der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus Heilbronn Stadt & Land zur schon traditionellen Sommerwanderung durch das „Köpfertal“, 25 SPD-Seniorinnen und Senioren, um dieses naturnahe Erholungsgebiet erstmals kennen zu lernen oder es wieder einmal zu erleben. Was man auf dieser rund vier Kilometer langen Wanderstrecke in zweieinhalb Stunden sehen und erfahren konnte, war natürlich auch den besonderen Kenntnissen des „Wanderführers“ und AG-Vorsitzenden Sieghart Brenner, bekanntlich ehemaliger Förster, zu verdanken.

 

Das 1985 vom Regierungspräsidium Stuttgart als „Naturschutzgebiet Köpfertal“ bestimmte Refugium erstreckt sich auf einer Fläche von 32 ha und stellt eine ökologisch wertvolle Fläche für Erholung und Schutz naturnaher Lebensräume mit reicher Flora und Fauna dar. Im Köpfertal wechseln sich Wiesen sowie Feucht- und Waldgebiete ab. Typische Baumarten, Sträucher, Stauden, Gräser, Blüten und Kräuter bilden die bachbegleitende Vegetation. Besonders erwähnenswert sind die Kopfweiden, die möglicherweise dem Bachtal den Namen gegeben haben. Es ist dies keine eigene Baumart, sondern ihre charakteristische Form Ergebnis regelmäßiger Beschneidung - „Köpfen“ von einzelnen Rot- und Bruchweiden - heute durch den Naturschutzbund (NABU). Deren Ruten, normalerweise zum Korbmachen verwendet, wurden in den nahen gelegenen Weinbergen zum Binden der Reben genutzt. Über die Köpfer-Stauanlage, 1935 an Stelle eines seit altersher bestehenden Sees angelegt, kommt man nach etwa einem Kilometer an die „Köpferanlage“. Diese wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch den Heilbronner Verschönerungsverein geschaffen: Kapelle mit Mönchskopf, gefasster Brunnen, kleiner Teich, Sitzmöglichkeiten, Steinbrückchen. Dann der frühere „Musikpavillon“, in dessen Inneren ein aufgeschlagenes dickes Buch aus Holz, die „Köpfer-Sage“ mittels eingeritzter Schnörkelschrift wiedergibt.

 

Auf dem Rückweg über einen Teil des Skulpturenwegs kann man feine Holzfiguren betrachten, die mit der Kettensäge geschnitzt wurden. Weiter geht es auf dem Köpferweg, an einem Bunkermauerrest des ehemaligen Schießstandes befindet sich eine Gedenktafel. Zusammen mit den im Jahr 2010 verlegten „Stolpersteinen“ wird an die Hinrichtung von 24 französischen Widerstandskämpfern durch die Gestapo im August 1944 erinnert. Ein Abstecher führt zum „Ehrenfriedhof“, der 1944 angelegt wurde, um viele Opfer (über 7000 Tote) des Fliegerangriffs auf die Heilbronner Innenstadt am 4. Dezember zu beerdigen. Nach kurzem Weg, wieder durch das untere Köpfertal, sieht man zwischen Wald- u. Parkgelände das städtische Senioren-Pflegeheim Katharinenstift. Das Ende des Köpferbachs ist erreicht, denn jenseits der Straße wird aus dem Köpfer- der Pfühlbach. Dieser speist mit noch einigen Quellen den Trappensee und im Pfühlpark den Pfühlsee, ehe er verdolt in der Heilbronner Innenstadt in den Neckar mündet.

 

Sieghart Brenner

60 plus Heilbronn: "Der Sommer, die Stadt und Du" - Gartenschau Eppingen

„Der Sommer, die Stadt und Du!“ Die Gartenschau Eppingen – eigentlich schon für 2021 geplant, doch wegen Corona um ein Jahr verschoben – lockte die 60 plus Heilbronn Stadt- & Land. An einem Sonnen- und Hitzetag fuhr eine fast 30 köpfige Gruppe per Neun-Euro-Ticket in die zweitgrößte Landkreis-Gemeinde, von wo aus die Eppinger SPD-Gemeinderäte Michael Mairhofer und Reinhard Ihle die Führung übernahmen, unterstützt von den Eppinger „SPD-Urgesteinen“ Werner Förster und Hartmut Kächele.

 

Vom gegenüberliegenden Gartenschau-Eingang Süd geht es auf das vom neu angelegten Stadtweiher dominierte Gelände: Von der Holzterrasse aus, ein wunderschöner Ausblick über die Wasserfontäne zum Altstadt-Panorama. Davor, jenseits der renaturierten Elsenz, die neue grüne Lunge Eppingens. Es wird Wert darauf gelegt, dass das „grüne Paradies“ der Gartenschau - 15 Millionen € Kosten, die Hälfte davon staatliche Zuschüsse - „nachhaltig“ ist. Von der Gesamtfläche von zehn Hektar sollen 8,5 Hektar Bürgerpark, mit floristischer Vielfalt, quasi ein Beitrag zur Stadtentwicklung, der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Es folgt ein zweistündiger spannender Rundgang - auch durch die altstädtische „Fachwerkstadt mit Pfiff“ - mit viel Informationen zu Planung, Ausführung und Historie. Zudem gibt es viele Hinweise zu Ausstellern, Betreuern, Helfern und zu den zahlreich beteiligten Firmen und ehrenamtlichen Organisationen. Nach einer gemeinsamen Einkehr in einer Gaststätte von war freie Erkundung angesagt. Doch bevor es in den Ostteil der Gartenschau geht, ließen es sich fast alle nicht nehmen, die Wechselfloristik-Ausstellung in der Blumenhalle in der Zunfthausgasse anzusehen. Auf dem Festwiesen-Gelände gibt es, neben dem „Zusammenfluss“ von Elsenz und Hilsbach, ganz viel zu entdecken und zu erkunden: Kakteengarten, Landschaftsgärten, Tiergehege, Treffpunkt Grün. Dazu Informationen zu Naturpark, Tourismusverband, Alpenverein, Odenwaldclub, Land- u. Forstwirtschaft, Kindergärten, Schulen, Aufbaugilde, u.a. m. Besonders eindrucksvoll das Bürgerprojekt „Hoffnung und Mehr“, bei dem neben Generationengärten und verschiedenen Pflanzkulturen, die Themen Integration und Flucht besonders anschaulich präsentiert werden.

Mit vielen Eindrücken ging es für die SPD-Senioren dann zurück nach Heilbronn.

(Helmut Sauter, Sieghart Brenner)

60 plus Heilbronn: Der Ukraine-Krieg berührt uns alle

60 plus-Landesvorsitzender Rainer Arnold bei den SPD-Senioren

 

Aus aktuellem Anlass hat die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus Heilbronn Stadt & Land den Landesvorsitzenden der SPD-Senioren, Rainer Arnold, zu einem außerordentlichen Treffen in der Gaststätte Jahnheide eingeladen, um die Situation, die Hintergründe und die weltpolitische Dimension des Angriffskriegs Putins auf die Ukraine zu beleuchten. Arnold war von 1998 bis 2017 Bundestagsabgeordneter und hat sich als verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion lange mit der deutschen Außenpolitik befasst.

 

Arnold beklagte die brutalen Zerstörungen und die vielen Toten, die Not und das Leid in der von dem russischen Krieg heimgesuchten Ukraine, was auch notgedrungen und gleichzeitig selbstverständlich der westlichen demokratischen Welt eine große Verantwortung auflade. Widersprüchliche Nachrichten lösten jedoch auch zwiespältige Gedanken aus. Für Sozialdemokraten, die sich viele Jahre für eine versöhnende Ostpolitik mit Russland eingesetzt hatten, dürften jedoch, bei aller Verpflichtung und Bereitschaft für massive humanitärer, finanzieller und militärischer Hilfeleistung, die Möglichkeiten zu Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen zwischen den beiden Konfliktparteien, zwei ehemalige sowjetische „Bruderländer“, nicht vernachlässigt werden.

Man hätte bei den kriegerischen Auseinandersetzungen Russlands in Tschetschenien, Georgien und Syrien und nicht zuletzt 2014/15 im ukrainischen Donbas den gefährlichen Machtanspruch von Präsident Putin erkennen müssen, so dass der Krieg in der Ukraine quasi als eine Katastrophe mit Ansage gedeutet werden könne. Auch wenn Russland um seinen Sicherheitsbereich bange und sich vom Westen getäuscht sehe, so seien Putins Forderungen von noch Ende 2021, die Nato solle sich aus ihren osteuropäischen und baltischen Mitgliedsstaaten zurückziehen, unerfüllbar gewesen, meinte Arnold.

 

Man könne nur feststellen, dass Putin sich zu einem Aggressor und Diktator entwickelt habe und mit seinem Krieg den Westen und die Nato zusammengeschweißt und mit den heraufbeschworenen krassen Sanktionen seinem Land und der Bevölkerung stark geschadet habe.

 

60 plus Heilbronn: Rosa Luxemburg

Die stellvertretende Vorsitzende der AG 60plus Heilbronn Stadt-Land, Karin Schönberger, begrüßte in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Sieghart Brenner eine illustre Schar von Mitgliedern in der Böckinger Jahnheide.
Als Referentin konnte sie Anneliese Fleischmann-Stroh willkommen heißen, die zum Rosa Luxemburg, führende linke Sozialdemokratin, Mitbegründerin der KPD, geb. 5.3.1871 in Zemosé ermordet am 15.1.1919 in Berlin) referierte.

Ein Vortrag von Anneliese Fleischmann-Stroh über Rosa Luxemburg von 2021 ist im Internet zu finden: "Rosa Luxemburg am 6. Mai 1914 in Heilbronn – vor 107 Jahren. Eine Entdeckung und Empfehlung von Anneliese Fleischmann-Stroh". Der nachfolgende Bericht ist eine Übernahme dieser Darstellung des Themas, das weitgehend ähnlich bei der AG 60plus vorgestellt wurde.

Die Anwesenden erfuhren einiges aus dem Leben Rosa Luxemburgs. So zum Beispiel, dass Rosa Luxemburg nur 1,46 m groß war und - soweit bekannt - drei Liebhaber hatte. Einer finanzierter zu seiner Zeit ihren Lebensunterhalt und kontrollierte sie diesbezüglich genau. Sie verfügte meist nicht über ein regelmäßiges Einkommen. Ein weiterer war der Sohn von Clara Zetkin und 14 Jahre jünger.

Am 6. Mai 1914 hielt Rosa Luxemburg in Heilbronn in den Kilianshallen zwei Reden, über die in der Lokalzeitung berichtet wurde. Übernachtet hat sie im Gasthof Falken, dort ist heute das Café Liberté.

Bereits 1906 schrieb Rosa Luxemburg: „... Zu diesen Angelegenheiten gehören: lokale Steuern für die Stadt- oder Gemeindekasse; der Unterhalt der örtlichen Schulen; der Unterhalt der Krankenhäuser; die Beleuchtung der Stadt oder Gemeinde; die Instandhaltung der Straßen, Wege und Brücken; die Wasserversorgung der Stadt oder Gemeinde; ferner die städtischen Markthallen; der Stadtverkehr, das heißt die Straßenbahnen, Omnibusse, Droschken; die Verschönerung der Stadt; die Erhaltung der öffentlichen Anlagen und Gärten; der städtischen Theater; der öffentlichen Wohlfahrtseinrichtungen, wie Heime, Nachtasyle, öffentliche Waisenhäuser; der Institutionen der Volksbildung, wie Bibliotheken und Lesehallen in Stadt und Land; endlich auch der Feuerwehr usw. 
Die Arbeiter, die mit ihren Händen alle Städte, Häuser und Straßen erbaut haben, müssen fordern, dass für sie breite und bequeme Straßen gebaut werden, dass in den von ihnen bewohnten Gegenden öffentliche Gärten und Anlagen für die Kinder angelegt werden, dass auch dort, wo die bienenfleißigen Arbeiter wohnen, und nicht nur dort, wo sich die bürgerlichen Parasiten eingenistet haben, auf den Straßen und in den Häusern Reinlichkeit herrscht, Kanalisation und Wasserleitung mit sauberem Wasser angelegt werden usw.
…das Personal der städtischen Krankenhäuser, die Dienstmänner, einen bestimmten Minimallohn und einen entsprechend geregelten Arbeitstag erhalten sowie dass ihnen ein gewisser Unterhalt von der Stadt im Fall von Alter und Invalidität oder Krankheit gesichert wird. Ferner erfordert das Interesse der arbeitenden Bevölkerung, dass die Versorgung der Stadt mit Licht, Gas, Wasser, Straßen- und Pferdebahnen nicht in die Hände kapitalistischer Privatunternehmer gegeben wird, die Millionen daran verdie-nen würden,…“

Karin Schöneberger bedankte sich bei Anneliese Fleischmann-Stroh für den sehr detailreichen Vortrag.

(Text: Hartmut Wilhelm, Bild: Richard Mall)

60 plus Ortenau: Informationsabend mit dem EU-Abgeordneten Dr. Rene Repasi

Auf Einladung von Christoph Unterhaslberger, Kreisvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft 60 plus, fand in Nesselried eine sehr gut besuchte Informationsveranstaltung mit dem Europaabgeordneten Dr. Rene Repasi statt. Im Mittelpunkt stand das Thema: „Welche Antworten hat Europa auf den Krieg in der Ukraine“?

Der EU-Abgeordnete machte deutlich, dass sich seit dem 24. Februar 2022 mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine innerhalb der EU und im westlichen Bündnis vieles verändert hat. Innerhalb der SPD in Deutschland hat im Grunde niemand mit dieser Aggressivität und Kriegspolitik von Putin und dem Kreml gerechnet. Für die sozialdemokratische Partei ist die Friedenspolitik seit mehr als 100 Jahren Mittelpunkt der politischen Arbeit. Aus diesem Grunde war es auch richtig, dass Kanzler Olaf Scholz die Maßnahmen gegen Putin ohne große Öffentlichkeitsarbeit zunächst mit den Verbündeten abgestimmt hat. Im europäischen Parlament ging es in den letzten Wochen vor allem die Lage in der Ukraine genau zu analysieren und gezielte Hilfsmaßnahmen zu generieren. Dazu gehören auch Waffenlieferungen soweit dies derzeit überhaupt möglich ist. Fragen wie Waffenlieferrungen, Flüchtlingsunterbringung, Energiebelieferung und Energiekosten sowie die wirtschaftliche Situation und deren Folgen weltweit müssen mit allen Partnern auf Augenhöhe erörtert werden. Deutschland hat aufgrund seiner Historie eine besondere Verantwortung, dass dieser Krieg nicht weiter eskaliert, sondern so schnell wie möglich beendet wird. Die Folgen des Krieges tragen immer die Ärmsten und die Arbeitnehmerschaft, während es auch in diesem Krieg wieder Verbrecher in der Welt gibt die an dem menschlichen Leid letztendlich viel Geld verdienen. Gleichzeitig wird sehr viel Geld verpulvert, welches für mehr Klimaschutz, mehr Gerechtigkeit und der Beseitigung des Hungers in der Welt wichtiger angelegt wäre.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie wichtig der europäische Zusammenhalt und der gemeinsame Kampf für eine gerechte und lebenswerte Welt ist. Es heißt jetzt zusammenstehen und mit allen verfügbaren Mitteln diesen unsäglichen Krieg sobald wie möglich zu beenden.

An der Veranstaltung nahmen auch der Kreisverband, die  ASF und die Jusos teil.

v.l.n.r.: Kreisvorsitzender Katsch, Juso-Vorsitzender Sven Hartung, 60plus-Kreisvorsitzender Christoph Unterhaslberger, Rene Repasi MdEP und Martine de Coeyer, ASF-Kreisvorstandsmitglied.